Wissen, das mit Menschen in Armut aufgebaut wird

Ein Online-Dokumentationszentrum

Das Joseph Wresinski Archiv- und Forschungszentrum macht sein Dokumentationszentrum für die Öffentlichkeit zugänglich und stellt einen wichtigen Teil seiner Schätze online zur Verfügung.

Eine einzigartige Summe von Wissen

Seit 1957 veröffentlicht die Bewegung ATD Vierte Welt Texte und Dokumente aus dem geteilten Leben, Wissen und Handeln armutsbetroffener Familien und ihrer Partner. Diese Sammlung aus über 30 Ländern umfasst Zeitungen, Studien, Berichte, Lebensgeschichten, Auswertungen, politische Empfehlungen und stellt eine einzigartige Wissenssammlung dar, insbesondere weil dieses Wissen mit der betroffenen Bevölkerung aufgebaut wird.

1600 Dokumente bereits verfügbar

Seit drei Jahren digitalisiert das Joseph Wresinski Archiv- und Forschungszentrum zahlreiche Dokumente (1600 sind bereits verfügbar) und baut ein Online-Dokumentationszentrum auf, das für alle zugänglich ist und die Möglichkeit bietet, auf Lesegeräten zu lesen, Volltextsuche zu betreiben und herunterzuladen.

⇒ Zum Online-Dokumentationszentrum : https://atd-cjw.centredoc.org/

Im SUDOC-Dokumentationssystem zu finden

Diese Bestände wurden dank der Unterstützung mehrerer Wissenschaftler, die die Ressourcen des Joseph-Wresinski-Archivs und -Forschungszentrums bereits für ihre Arbeit genutzt hatten, in das französische Universitätsdokumentationssystem SUDOC integriert. Studierende, Professoren und Forscherinnen, die mit dem französischen Universitätssystem verbunden sind, können nun den wesentlichen Teil unserer Dokumentation im SUDOC-Dokumentationssystem finden.

Bruno Tardieu,
Direktor des Joseph-Wresinski-Zentrums


Axelle Brodiez-Dolino, Historikerin am französischen Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CRNS):

*Die Archive, die Forschern zugänglich sind, stellen eine einzigartige und unschätzbare Quelle für die Erfahrungen mit extremer Armut in der ganzen Welt seit den 1960er Jahren dar. Sie bieten einen radikal anderen Blickwinkel als die Tätigkeitsberichte anderer Verbände oder die Akten der Behörden, die eher versuchen, Zahlen zu sammeln und Bilanzen zu erstellen. Es ist ein Ansatz, der vom Standpunkt der Person ausgeht, die in Armut lebt, und nicht von demjenigen, der hilft und mit seinen vorgefassten Meinungen ankommt. Und da das Prisma der Beobachtung ein anderes ist, ist auch die Antwort ganz anders. Das erklärt, warum ATD Vierte Welt im Laufe der Geschichte Lösungen vorgeschlagen hat, die sich radikal von denen anderer Vereinigungen unterschieden.“

Pierre Serna, Historiker an der Sorbonne:

„Der Besuch des Joseph Wresinski Archiv- und Forschungszentrums war eine entscheidende Erfahrung, um den Reichtum der dokumentarischen Quellen zu begreifen, unveröffentlichte und entschieden neue Quellen, die es ermöglichen von innen heraus, mit ihren vielfältigen Worten, ihren Bildern, eine Geschichte der Menschen in extremer Armut zu schreiben, die ganz nah an ihren Erfahrungen ist.“

Christopher Winship, Soziologe an der Harvard University:

„Es handelt sich um ein Archiv, das den professionellen Standards einer Universitätsbibliothek voll entspricht. Es enthält jedoch ungewöhnliche und einzigartige Dokumente – nicht nur die zahlreichen Schriften Wresinskis, sondern auch die von Menschen, die in extremer Armut leben. Es enthaltet buchstäblich die Stimme der Armen. Es besteht aus den gesammelten Dokumenten der Ärmsten der Armen, Aktionsteams und Verbündeten aus allen Lebensbereichen, die über 60 Jahre lang zusammengetragen wurden und alle fünf Kontinente repräsentieren.“

Maximiliano Antonio Araujo, Berater für kulturelle Fragen:

„Ich kenne dieses Dokumentationszentrum und seine Bedeutung seit mehreren Jahren. Es enthält wertvolle und notwendige Informationen über das Leben und Werk von Père Joseph Wresinski sowie über die internationale Bewegung ATD Vierte Welt, vor allem aber über den täglichen Kampf der in extremer Armut lebenden Menschen in verschiedenen Teilen der Welt für die Anerkennung ihrer Rechte.“

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