Ideen, die unser Denken und Handeln wirklich verändern

Echter Fortschritt und wahrhaftig neue Ideen können nicht mehr nur von uns ausgehen. Stattdessen müssen solche Ideen, die uns innig bewegen, unseren Blick auf die Welt verändern und schließlich zu einer Umwälzung bestehender Gesellschaftsverhältnisse führen, von all jenen kommen, die heute am stärksten benachteiligt sind und am Rande unserer Gesellschaften stehen.

Nur sie haben einen vollständigen, scharfsichtigen und überraschenden Blick auf die Missstände unseres Gemeinschaftslebens. Sie tragen in sich, all die Hoffnungen und Intuitionen, welche uns beim Erbauen eines gerechteren Gemeinwesens den Weg weisen können.

Nur wer im Dunkeln lebt, versteht die Bedeutsamkeit von Licht. Nur wem seine Rechte stets verweigert worden sind, versteht die Bedeutung von Gerechtigkeit sowie die Unabdingbarkeit der Menschenrechte. Unser aller Wunsch, dass die Ärmsten der Armen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, kann nicht einfach dadurch befriedigt werden, dass man eine bessere Sozialversorgung schafft, ein Gesetz überarbeitet, den Schulunterricht reformiert oder den Wohnraum anders gestaltet.

Diese Maßnahmen sind selbstverständlich alle notwendig. Aber sie bewirken nichts, solange wir uns nicht auch gleichzeitig darum bemühen, die Menschen, die heute in den Notunterkünften und Sozialwohnheimen wohnen, kennenzulernen, ihnen zuzuhören und ihre Ideen in die Tat umzusetzen.

Ich denke zum Beispiel an jenen Mann, der zu mir sagte: „Ich weiß, was Hunger ist. Ich könnte davon erzählen, aber man stellt mir nie die Frage. Wenn ich von Hunger spreche, dann gibt man mir einen Coupon für Brot.“

Nur wenn wir es schaffen, eine Beziehung der Freundschaft, des Vertrauens und der Solidarität zu den Ärmsten der Armen aufzubauen, dann wird unsere Demokratie auch tatsächlich Fortschritte machen.

Menschen, die in Armut leben, müssen sich darüber im Klaren werden, dass diese Gesellschaft sie braucht, damit sie solidarischer und menschlicher wird: deshalb müssen wir uns ihnen anschließen und dafür kämpfen, dass sie sich dieser Rolle, als Hüter der Gerechtigkeit, annehmen.

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