Joseph Wresinski. Wortführer der Ärmsten im theologischen Diskurs

Die Frage, wie arme und ausgegrenzte Menschen ihre Erfahrungen, Fragen und Erkenntnisse in einen theologischen Diskurs einbringen können, ist noch wenig geklärt. Hier leistet die vorliegende Arbeit einen Beitrag. Sie schafft die Grundlagen für eine theologische Rezeption des Lebenswerks von Père Joseph Wresinski (1917-1988).

Das Problem der Vertretung der am stärksten von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen Mitbürger  in Politk und Forschung wird in Auseinandersetzung mit der aktuellen schweizerischen und europäischen Armutsdiskussion erörtert.  In einem biographischen Zugang wird anschliessend untersucht, inwiefern der Gründer der Internationalen Bewegung ATD Vierte Welt als Repräsentant der Ärmsten zu verstehen ist und wie sich sein Dialog mit der akademischen Welt entwickelt hat. Die Analyse eines Radiointerviews fördert den inneren Zusammenhang zwischen seinem gesellschaftspolitischen und theologischen Denken und seiner Praxis zutage.

Für Père Joseph, der selber in Armut aufgewachsen ist, sind die Lebenserfahrungen der von Generation zu Generation dem Elend ausgesetzten Familien der Schlüssel zum Verständnis des Evangeliums und des Auftrags der Kirche. Er erinnert daran, dass die Option für die Armen keine Frage des Kontexts ist, sondern eine Frage der christlichen Identität. So weist er einen Weg zu einem erneuerten Selbstverständnis der Kirche im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Der Freiburger Theologe Leo Karrer schreibt im Vorwort: „Wer sich künftig an eine ‚europäische Befreiungstheologie‘ heranwagt, kann meines Erachtens an dieser Arbeit nicht vorbeigehen und die Radikalität der Herausforderung nicht ignorieren.“

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